Neurogene und psychogene Lernstörungen

Samstag, den 28. September 2002

Dr. med. Reinhard Schydlo

Neurogene, hirnorganisch bedingte, und psychogene, seelisch bedingte Lernstörungen bei Kindern werden häufig zu spät erkannt. Viele Lehrer klagen darüber, dass sie bis heute noch zu wenig über diese Lernstörungen im Rahmen ihrer pädagogischen Ausbildung erfahren. Oft werden diese Störungen als Faulheit mißgedeutet, bis sekundär psychische oder psychosomatische Reaktionen der Kinder so zunehmen, dass Lehrer oder Eltern eine Vorstellung beim Facharzt verlangen.

Neurogene Lernstörungen können nicht nur im Rahmen einer allgemeinen intellektuellen Beeinträchtigung und damit einer schulischen Überforderung auftreten, sondern auch bei Teilleistungsschwächen, die mit durchschnittlicher oder manchmal sogar überdurchschnittlicher Intelligenz einhergehen, wie z.B. Lese- und Rechtschreibstörungen oder eine isolierte Rechenstörung. Auch auf

Aufmerksamkeitsstörungen mit und ohne Hyperaktivität soll besonders eingegangen werden.

Psychogene Lernstörungen können durch zu starken psychischen Druck entstehen, oder seelische Konflikte können eine sog. neurotische Lernhemmung verursachen. Schließlich sollen die unterschiedlichen Ursachen von Schulverweigerung bei Schulangst, Schulphobie und bei Schulschwänzen erläutert werden.

Neben eindrucksvollen Fallbeispielen werden die diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen bei neurogenen und psychogenen Lernstörungen dargestellt. Weiter soll über Verbesserung der Früherkennung und weitere schulische und außerschulische Hilfen für diese Kinder diskutiert werden.