62. Jahrestagung – Geld und andere Leidenschaften

25.-27. September 2005
Görlitz


Allgemeine Information

Geld ist ein Tauschmedium, das dem menschlichen Bereich vorbehalten ist. Tiere kennen kein Geld. Tiere sind Instinktwesen, sie kennen deshalb auch keine Leidenschaften.
Geld und Leidenschaften gehören eng seit Anbeginn der menschlichen Geschichte zusammen. Es ist unwesentlich, welche dingliche Form Geld im Verlauf der Geschichte angenommen hat. Von Muscheln und über Münzprägungen bis zur heutige Form des
elektronischen Zahlungsverkehrs ist Geld immer ein Tauschwert gewesen, der sich nur durch gegenseitige Überzeugungen materialisiert hat.
Die Sichtweise des Geldes als zentralen Glücksbringer durchdringt heute alle Gesellschaftsschichten und gesellschaftliche Sphären. Geld erfährt eine Wertschätzung ohnegleichen. Es symbolisiert grenzenlosen Reichtum und schafft unendliche Leiden. Überschuldung, Bankrott, seelischer Ruin gehören ebenso zum Geld wie Glamour, Macht und Prestige. Die 62. Jahrestagung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Zusammenhänge aufzudecken und zu reflektieren. Es geht letztlich darum, einen entspannten Zugang
zum Geld und zu der mit Besitz verbundenen sozialen Verantwortung zu finden, der glücklich macht und nicht ins Unglück führt.

Sonntag, den 8.10. 2005

10.00 Uhr Stefan Gammel
Wie passt Nanotechnologie in die Gesellschaft?
Das Verhältnis von Nanotechnologie und vorgestellter gesellschaftlicher Struktur gehört zu den zentralen Elementen der Visionen der Nanotechnologie. Wie nachhaltig ist diese Technologie, mit welchen gesellschaftlichen Auswirkungen muss gerechnet werden, welche Chancen und welche Risiken ergeben sich?

11.30 Uhr Prof. Dr. Alfred Nordmann
Wohin geht die Reise? Gesellschaftliche Implikationen der Nanotechnologie
Im Fall der „Nanotechnologie“ wird eine Wissenschafts- und Technikentwicklung von der Wissenschaftsphilosophie in statu nascendi verfolgt – nicht zuletzt deshalb, um Anregungen für deren Gestaltung zu geben. Ein Anzeichen einer „reifen“ Demokratie?

13.00 Uhr Tagungsende


REFERENTEN

Eske Bockelmann hat Klassische Philologie und Germanistik studiert. Zur Zeit lehrt er an der Technischen Universität Chemnitz und
hat 2004 das Buch „Im Takt des Geldes“ veröffentlicht.
Christoph Deutschmann lehrt Soziologie an der Universität Tübingen,hat zahlreiche Veröffentlichungen zu soziologischen Aspekten
des Umganges mit Geld und 2002 den Band „Die gesellschaftliche Macht des Geldes“herausgegeben.

Helmwart Hierdeis lehrt Pädagogik an der Universität Innsbruck, ist Gründungsdekan der Fakultät für Bildungswissenschaften Brixen der Freien Universität Bozen, Psychoanalytiker, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Bildungsgeschichte und zu pädagogischen Problemen.

Dieter Korczak ist Soziologe, 1. Vorsitzender der ISG und Leiter der GP Forschungsgruppe in München. Seine Arbeiten zur Überschuldung privater Haushalte sind für den 1. und 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung herangezogen worden.

Monika Kritzmöller hält in St. Gallen Vorlesungen in Marketing unter besonderer Berücksichtigung des Kundenverhaltens und berät
Unternehmen in ihrem Institut für Lebensstilforschung im Allgäu.

Gerd Leidig ist Apotheker und Wissenschaftsjournalist und hat gemeinsam mit Andrea Tichy 2003 den Band „Happy Money“ veröffentlicht.

Frank Müller, promovierter Betriebswirt der Universität St. Gallen, ist Präsident und CEO der Glashütter Uhrenbetrieb GmbH und Mitglied der erweiterten Konzernleitung der Swatch Group AG.

Michael-Burkhard Piorkowsky lehrt an der Universität Bonn Haushalts- und Konsumökonomik und hat für das Bundesfamilienministerium 17 Projekte zur Armutsprävention koordiniert.

Ludwig Poullain ist Bankkaufmann und jetzt Privatier. Er war der erste Vorstandsvorsitzende der WestLB bis 1977 und von 1967 bis 1972 Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. 2004 hat er sich in einer der FAZ veröffentlichten ungehaltenen Rede zur Redlichkeit der Bänker geäußert.

Sigga Speit ist ausgebildete Mediatorin und studiert Psychologie an der Humboldt-Universität Berlin.

Michael Wilken
, Kölner Volkswirt, Medizinsoziologe, Mediator. Er ist Leiter der KIK GmbH, die Coaching- und Training zu den Themen Konflikt, Stressbewältigung und Suchterkrankung durchführt.